Selbsthilfe-Dachverbände bieten Sozialberatung bei postviralen Syndromen

veröffentlicht am 21.05.2025
Staatssekretärin Ellen Haußdörfer eröffnet am 13. Mai 2025 Berliner Beratungsstellen für Menschen mit postviralen Syndromen oder PostVac.

Für Menschen mit postviralen Syndromen gibt es ein neues Beratungsangebot in Berlin:
Die beiden Dachverbände der Selbsthilfe, SELKO – Verein zur Förderung von Selbsthilfe-Kontaktstellen e.V. sowie die Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V., beraten Betroffene und Angehörige bei psychosozialen Fragen und sozialrechtlich relevanten Angelegenheiten rund um eine postvirale Erkrankung. Die Staatssekretärin für Gesundheit und Pflege, Ellen Haußdörfer (SPD), hat die drei Beratungsstellen am 13. Mai 2025 eröffnet.

Staatssekretärin für Gesundheit und Pflege, Ellen Haußdörfer sagte: „Eine postvirale Erkrankung verändert oft das gesamte Leben der Erkrankten und ihrer Angehörigen. Wichtig sind dann professionelle Unterstützung und Orientierung, die von den neuen Beratungsstellen geleistet wird. Das Beratungsangebot unterstützt an der Schnittstelle zwischen medizinischer Versorgung und sozialen Herausforderungen. Hier können sich Betroffene hinwenden, um die sozialen und psychosozialen Folgen ihrer Erkrankung zu bewältigen. Ich danke den Trägern für die Beteiligung an diesem Projekt. Wir bauen mit dem Angebot auf den bereits vorhandenen Hilfestrukturen auf und setzen damit auch ein Vorhaben der Regierungspolitik um.“

Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege fördert die Beratung durch die beiden Selbsthilfe-Dachverbände. Die Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin ist der Dachverband der Selbsthilfeorganisationen in Berlin. SELKO ist der Dachverband der Selbsthilfe-Kontaktstellen und der Kontaktstellen PflegeEngagement in Berlin. Die dritte Beratungsstelle ist bei der Kiezspinne FAS e.V. als eine der bezirklichen Selbsthilfe-Kontaktstellen angesiedelt.

Postvirale Syndrome sind Erkrankungen mit oft schweren Beeinträchtigungen, die sich auf das soziale Umfeld und die berufliche oder schulische Situation auswirken. Themen im neuen Beratungsangebot können sein: Grad der Behinderung, Reha, betriebliche Wiedereingliederung, Pflegegrad, Krankengeld oder Anträge beim Sozialamt oder psychische Belastungen wie soziale Isolation, Konflikte in Familie und Partnerschaft sowie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.

Die Beratung stellt bei Interesse auch Kontakt zu Erfahrungsexpert*innen her, so genannten Peers. Ratsuchende erfahren von den Peers Beratung von Betroffenen zu Betroffenen. Aktuell wirken im Projekt fünf Peers mit, die alle auch in der gemeinschaftlichen Selbsthilfe aktiv sind.

Die Beratung ist nach Terminvereinbarung telefonisch, online und an drei Standorten in Berlin möglich und erfolgt kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch anonym. Die Beratungsstellen bieten keine medizinische oder rechtliche Beratung an.

Zu den postviralen Syndromen zählen schwerwiegende Erkrankungen wie Long COVID/Post COVID, Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) oder auch das Post-Vac-Syndrom nach einer Impfung. In der Medizin ist auch von postakuten Infektionssyndrom (PAIS) die Rede. Wobei PAIS zusätzlich Beschwerden nach Infektionen mit bakteriellen oder parasitären Erregern umfasst.

www.postviral-beratung.berlin

„Beratung & Hilfe Postvirale Syndrome“ ist ein gemeinsames Projekt von

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Landesvereinigung Selbsthilfe e.V.
Littenstraße 108
10179 Berlin

Kiezspinne FAS e.V.
Schulze-Boysen-Straße 38
10365 Berlin

SELKO – Verein zur Förderung von Selbsthilfe-Kontaktstellen e.V.
Zimmerstraße 26/27
10969 Berlin


Gefördert durch

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zuletzt geändert am 23.05.2025